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03.03.23
3 min

Ergebnisse der ersten Mobility Challenge

Wie leicht fällt den Düsseldorfer*innen eigentlich der Umstieg vom eigenen Auto auf alternative Verkehrsmittel?

Das wollten nicht nur wir, sondern auch die Stadt Düsseldorf genauer wissen und haben im Herbst 2022 zu einer Mobility Challenge aufgerufen (wir hatten auf unserem Blog dazu berichtet). Nach erfolgreichem Aktionsraum konnte das Amt für Verkehrsmanagement die vielen Daten und Einschätzungen der Teilnehmer*innen nun auswerten. Mit zum Teil spannenden als auch erfreulichen Ergebnissen.

Was war die Mobility Challenge

Die Mobility Challenge war ein erster Feldtest unserer in 2022 eröffneten MoibilitätStationen und den Shared-Mobility Angeboten in den Stadtteilen Bilk, Unterbilk und Friedrichstadt. Die Aktion ist Teil des Förderprojekts ›Emissionsfreie Innenstadt Düsseldorf‹ mit dem Ziel, die Emissionsbelastung der Stadt durch gezielte Projekte zu reduzieren.

Vier Wochen lang mussten 20 Teilnehmer*innen auf den eigenen Pkw verzichten und erhielten im Gegenzug einen Gutschein in Höhe von 250 Euro für alle ÖPNV- und Sharing-Angebote im Stadtgebiet. Dieser Betrag entspricht nämlich den durchschnittlichen Gesamtkosten für einen Kleinwagen im Monat. Zudem waren alle dazu angehalten, ein digitales Mobilitätstagebuch über die Nutzung zu führen und einmal pro Woche einen Fragebogen auszufüllen. Denn diese Erkenntnisse werden uns nun für den weiteren Ausbau des Mobilitätshochleistungsnetzwerks dienen, den wir gemeinsam mit der Stadt bis 2030 planen, um den Umzug auf nachhaltige Mobilität einfach und möglichst komfortabel zu ermöglichen.

Fast 100 Bewerbungen sind Mitte 2022 eingegangen, aus denen letztendlich 20 Personen ausgewählt wurden. Wichtig war uns dabei, dass diese einen möglichst guten Schnitt der Bevölkerung darstellen: Frauen und Männer, jung und alt, Singles, Paare, Familien und Alleinerziehende. Die weitaus meisten (70%) hatten bereits vor dem Start der Challenge erste Erfahrungen mit E-Scootern und (E-)Autos gemacht, für andere war es gänzlich neu.

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Das Ergebnis 

Wie bei allen Zukunftsprojekten gab es auch bei unserer Mobility Challenge ab und zu kleine Anfangsschwierigkeiten. Dennoch war die Stimmung unter den Teilnehmenden während der gesamten Dauer gut. Sage und Schreibe 538 Fahrten wurden innerhalb der vier Wochen erfasst, die eigentlich mit dem eigenen Pkw zurückgelegt worden wären. Neben den deutlich geringeren CO2-Emissionen lagen die Mobilitätskosten bei nur 166 Euro und somit 34% unter den durchschnittlichen Pkw-Kosten. Finanziell lohnte sich der Umstieg also deutlich. 

Neben dem Weg von und zur Arbeit oder Ausbildung fand die weitaus meiste Mobilität erwartungsgemäß im eigenen Quartier statt: Einkaufstouren mit dem Lastenrad oder kurze Trips mit dem E-Scooter. Erfreulich war zudem, dass viele Nutzer*innen erstmals feststellen konnten, dass es in den Stadtteilen Bilk, Unterbilk und Friedrichstadt bereits heute ausreichend Angebote gibt. Aber auch Kritikpunkte waren uns wichtig. So sei der Transport von schweren oder großen Gütern mitunter schwerfällig, spontane Fahrten außerhalb von Düsseldorf wurden ebenfalls als Hürde wahrgenommen. Auch die Mobilität mit Kindern scheint nicht immer einfach gewesen zu sein, unter anderem wegen fehlender Kindersitze in vielen Carsharing-Fahrzeugen. Zu guter Letzt beklagten sich einige Nutzer*innen der LastenradAutomaten über technische Probleme.

»Dieses Fazit bestätigt uns und unsere Zielsetzung, eine Vielfalt von möglichst einfach nutzbaren Mobilitätsangeboten für unterschiedliche Zielgruppen zu schaffen. Die ausführlichen Rückmeldungen der Menschen, die die Herausforderung angenommen hatten, ist für uns sehr wertvoll und hilfreich. So wissen wir, wo wir ansetzen müssen, um das Angebot weiter zu verbessern, damit die Menschen motiviert werden, ihr Mobilitätsverhalten nachhaltiger zu gestalten und neue Mobilitätsangebote auszuprobieren«, erklärt Mobilitätsdezernent Jochen Kral.

 

Was wir aus dem Ergebnis machen

»Die Wünsche und Anregungen der Teilnehmenden werden nun von uns in einer Reihe von konkreten Projekten aufgegriffen: Beim Radverkehr steht die Einrichtung von Radleitrouten im Fokus, ebenso wie der Ausbau des Radhauptnetzes. Der Bau von acht weiteren Fahrradsammelschließanlagen ist ebenso geplant wie die Aufstellung zusätzlicher Lastenfahrradbügel«, erklärte die Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement Katharina Metzker. Nach den Hinweisen der Teilnehmer*innen zum LastenradAutomaten ist unsere Service-Hotline nun 24 Stunden am Tag erreichbar.

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