19.04.22
2 min

Mobilitätsstation – ein Zukunftsort der Mobilität

Was eine Mobilitätsstation ist und welche Vorteile sie Düsseldorf in Zukunft bringen wird. Wir klären auf.

In Düsseldorf werden in den nächsten Jahren 100 MobilitätStationen gebaut. Ziel ist ein flächendeckendes Netzwerk verschiedener Mobilitätsangebote auf Leihbasis beziehungsweise Mietbasis, sodass Düsseldorfer*innen ihrem Alltag besser als mit dem eigenen Auto nachgehen können. Denn die MobilitätStationen sind ein Kernelement der für Düsseldorf angestrebten und wichtigen Mobilitätswende.

Schon bald soll das Auto nicht mehr das Fortbewegungsmittel Nummer eins sein, vor allem für den innerstädtischen Individualverkehr über kurze Distanzen. Hierdurch soll dem globalen Klimawandel entgegengewirkt, aber auch die regionale Luftqualität verbessert werden, denn die Staubilanz in der Landeshauptstadt ist weiterhin enorm. Es hat für die Düsseldorfer*innen aber auch ganz pragmatische Gründe, denn die Parkplatzsuche wird gerade in den dicht besiedelten Stadtteilen immer mehr zur Qual. In den vergangenen zehn Jahren sind die Zulassungszahlen für Pkw signifikant gestiegen; der durchschnittliche Flächenverbrauch je Fahrzeug steigt ebenfalls signifikant. Flächendeckendes Carsharing ist Teil der Lösung.

»Düsseldorf gehört zu den Großstädten mit vergleichsweise vielen Zweit- und Drittwagen«, erklärt Dr. David Rüdiger, technischer Geschäftsführer der CMD.

»Wir entwickeln ein System, in dem es gleich mehrere Alternativen zur Nutzung eines Zweitwagens gibt, mit einem großen Freiheitsgrad der Entscheidung welche Art von Fahrzeug man wählt.«

Die MobilitätStationen werden ein breites Angebot unterschiedlicher Fortbewegungsmittel zur Verfügung stellen, damit die Nutzung genauso unkompliziert und zuverlässig ist, wie das eigene Auto vor der Tür. Daneben sollen sie aber auch den Spaß zurück in die Stadtteile bringen. Kein frustriertes Hupen in ellenlangen Staus, sondern klimafreundliche Mobilität für alle. Dazu gehören Bus- und Bahnhaltestellen, E-Ladestationen, Carsharing-Angebote in verschiedenen Qualitäten, Leihrad-, Scooter-, E-Moped-, Lastenrad- und Reparaturstationen an nur einem Ort, der zusätzlich als sozialer Treffpunkt und Begegnungsstätte dienen soll.

Lottie file

Geplant sind fünf unterschiedliche Typen von MobilitätStationen:

  • Eine ›Quartier-Station‹ umfasst alle acht Angebote und wird beispielsweise am Bachplätzchen in Unterbilk entstehen und so zum zukunftsorientierten persönlichen Nahverkehrsknotenpunkt werden. Dafür wird die CMD (Connected Mobility Düsseldorf) eine multimodale MobilitätStation inklusive der Neugestaltung des Platzes entwickeln. Die CMD plant, das Bachplätzchen zu vergrößern, die Verkehrsführung zu ändern und die gesamte Fläche neu zu gestalten. Der Kiosk sowie die Freifläche bleiben dabei erhalten. Auch Bäume werden hier nicht gefällt, sondern um drei weitere ergänzt
  • Eine ›ÖPNV-Station‹ wird u.a. am Kirchplatz entstehen. Zentrales Fortbewegungsmittel bleibt hier das ÖPNV-Angebot der Rheinbahn. Als Ergänzung werden hier aber weitere Mobilitätsangebote entstehen.
  • Auch die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) wurden in die Konzeptionierung eingebunden. So wird am Hauptbahnhof eine ›SPNV-Station‹ (SPNV= Schienenpersonennahverkehr) entstehen. Dabei sind genau wie bei den Quartiers-Stationen sämtliche Mobilitätsangebote der CMD-Stationen eingeplant.
  • Erste Unternehmen sind ebenfalls von der Notwendigkeit der Mobilitätswende überzeugt und haben sich bei der CMD um eine ›Arbeitgeber-Station‹ beworben. »Arbeitgeber gehen daran, ihre herkömmlichen Fahrzeugflotten abzubauen und setzen verstärkt auf Sharing-Angebote. Das reduziert Kosten, ohne Verlust von unternehmerischer Flexibilität«, kommentiert Dr. Rüdiger.
  • ›Point-of-interest-Stationen‹ entstehen an Sehenswürdigkeiten und kulturellen Einrichtungen.

Für all diese umfangreichen Angebote sollen aber vor allem die Kosten für die Nutzung der einzelnen Mobilitäts-Leihoptionen übersichtlich bleiben. »Mein Traum ist eine Mobilitätsflatrate, mit der man jederzeit eines der Angebote nutzen kann«, macht Rolf Neumann deutlich.

»Am Ende muss die Mobilitätswende für jeden bezahlbar sein.«

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